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JFR Moon: Moony (Review)

Artist:

JFR Moon

JFR Moon: Moony
Album:

Moony

Medium: Download
Stil:

Poppig-punkige Synthie-Avantgarde der verrückten Art

Label: Cargo Records
Spieldauer: 24:19
Erschienen: 23.06.2017
Website: [Link]

Das Album ist unverschämt!
Unverschämt kurz, das ist doof – die Musik aber ist auch unverschämt. Unverschämt seltsam und irgendwie unverschämt mutig und damit auf ihre Art auch unverschämt gut. Aber nur für alle, die auf kurzweilige Verrücktheiten stehen. Die bekommen nämlich mit „Moony“ von JFR MOON genau die geboten, 24 Minuten lang. Und am Ende wird ihnen auch noch einer geblasen. Natürlich mit der Trompete, bevor wir Outro-Dub(ed) werden und gruselig verfremdete Gesänge uns etwas vom Telefon offerieren – oder ist doch nur Teflon gemeint?

Wie gesagt, es geht recht verrückt auf „Moony“ zu, viele elektronische Spielereien und die eigenartigsten Klänge, Sound-Collagen und verfremdete Gesänge, Wortspielereien und Dub-Bass-Wummern, atmosphärische Geräuschlandschaften und sofort ins Ohr gehende Rhythmen, eigenartiges Drumming und eine Gitarre auf „SWIM“, die einen glatt in den Wahnsinn treibt. Wie passend, dass JFR MOON genau bei diesem Song von Kevin Kuhn, der ja bekanntlich bei DIE NERVEN aktiv ist, unterstützt wird. Aber er ist sich auch nicht zu schade, ganz bewusst extrem schiefe Gesänge und leiernde Sounds auf „Does Me Harm“ von sich zu geben, um diese am Ende wieder im richtigen Tempo zu präsentieren.

Ist das Synthie-Pop?
Nein, eher Synthie-Avantgarde?
Oder doch Synthie-Punk?
Manchmal glaubt man sogar die wirren Gedankengänge eines PRINCE, als der sich als Love-Symbol immer stärker den experimentellen Electronic-und Dub-Sounds zuwendete, zu hören.
Dann wieder erinnern wir uns an die verfluchte Deutsche Welle, die der deutsche Musiker offensichtlich hochnimmt, schon weil er englisch singt, aber uns in Deutsch mehrmals im Verlaufe der LP (völlig unverständlich) erklärt, welcher Sinn sich hinter seinem eigenartigen Musiker-Namen verbirgt.
Keine musikalische Idee scheint verrückt genug, um sie nicht auf „Moony“ unterzubringen – vorausgesetzt die Synthies bekommen ihren Part dabei.

Dass es diese elektronische Pop-Musik-Moderne nur auf pechschwarzem Vinyl (und für die Unverbesserlichen als Download) zu erstehen gibt, ist dann die letzte Verrücktheit dieses vor Verrücktheiten übersprudelnden Albums, das noch dazu in klassischer Homerecording-Manier aufgenommen und produziert sowie dann ausgezeichnet gemastert wurde, wobei natürlich großer Wert auf klare Höhen, feine Bass-Tiefen und eine klare Stereo-Kanal-Trennung gelegt wurde.
Muss man unbedingt gehört haben, auch wenn man es nicht mögen muss.

FAZIT: Er macht es einem nicht leicht, dieser JFR MOON mit seinem Vinyl-Longplayer (plus DL-Code) „Moony“, der mit knapp 25 Minuten Laufzeit den Namen „Longplayer“ im Grunde nicht verdient. Dafür aber wirft er hier alles hinein, was einerseits für Synthie-Pop steht, um diesen zugleich durch seine Unangepasstheit, Verspieltheit und Verrücktheit völlig über den Haufen zu werfen. Und das ist richtig gut. Keine Hommage an die 80er-Jahre, sondern eher eine Persiflage dieser eigenartigen, wellenförmigen Musik-Zeit. Nur beim nächsten Mal bitte doch etwas länger als auf Maxi-Niveau!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3010x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Seite A (12:11):
  • Kenkeesy (3:04)
  • SWIM (4:43)
  • Canny (1:08)
  • Bottomless (3:56)
  • Seite B (12:08):
  • Sugarpops (2:50)
  • JF-Who(Skit) (0:30)
  • Does Me Harm (1:54)
  • Moon (4:00)
  • Outro (Dub) (2:54)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Moony (2017) - 10/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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